Das Hamburger Bündnis gegen Rechts beteiligt sich an der
2. Nacht der Jugend am 9. November 2009
von 19-23 Uhr im Hamburger Rathaus
mit einem Infotisch und einer Veranstaltung
Wir laden herzlich ein!
Kommt vorbei!
Die Zeitzeugin Steffi Wittenberg und das
Hamburger Bündnis gegen Rechts diskutieren zur Frage
"Was bedeutet Antifaschismus heute?"
Mo., 9.11.09, 20 Uhr, Raum B, Hamburger Rathaus
Programm der Nacht der Jugend hier
Weitere Infos: rathausnacht
Infolge der Judenverfolgung in der NS Zeit ist Steffi Wittenberg 13jährig mit ihrer Familie 1939 aus Hamburg nach Montevideo, Uruguay geflohen. Die uruguayische Bevölkerung war antifaschistisch orientiert und sympathisierte mit dem Kampf der Alliierten gegen Nazideutschland. Steffi lernte dort ihren späteren Mann Kurt Wittenberg kennen, dessen Schwester Ruth 1937 aus Ostpreußen im Kindertransport in die USA geschickt worden war. 1947 fuhr Kurt mit seiner Familie nach Houston, Texas zur Wiedervereinigung mit seiner Schwester. Steffi folgte ihm ein Jahr später und sie wurden ein Paar.
In Texas herrschte noch eine strikte Rassentrennung, die von fortschrittlichen Kräften bekämpft wurde. Steffi und Kurt nahmen gerade aufgrund ihrer Erfahrung daran teil. Im Zuge der antikommunistischen McCarthy-Kampagne haben die Wittenbergs Texas 1951 verlassen, leben seitdem in Hamburg und engagierten sich in der antifaschistischen Bewegung.
Steffi Wittenberg wird erläutern, warum es noch heute wichtig ist, gemeinsam mit allen Demokraten gegen die neuen Nazis aktiv zu werden, ohne gesellschaftskritische Gruppierungen auszuschließen. Und sie wird erläutern, warum die Nazibarbarei mit keiner Diktatur gleichgesetzt werden kann.
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Antifaschistische Politik
muss auch im Rathaus möglich sein!
Neben vielen anderen Organisationen wurde auch dem „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ (HBgR) mitgeteilt, wir seien bei der "2. Nacht der Jugend" herzlich willkommen. Gleichzeitig wurden wir allerdings darüber informiert, dass VertreterInnen von DKP und Avanti, die von Anfang an wesentliche Beiträge zur Arbeit des Bündnisses geleistet haben, von der Teilnahme ausgeschlossen werden sollten. Auch entsprechende Materialien dürften nicht ausgelegt werden. Inzwischen konnte geklärt werden, dass alle MitstreiterInnen des HBgR an der „Nacht der Jugend“ teilnehmen können. Wir begrüßen es, dass die in der Bürgerschaft vertretenen Parteien nun alle antifaschistischen Organisationen des HBgR eingeladen haben. Trotzdem möchten wir noch einmal darlegen, warum antifaschistische Politik vielfältig sein muss:
Erklärung als PDF-Datei: hier
„Als die Nazis die Kommunisten holten,
habe ich geschwiegen,
denn ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Gewerkschafter,
Als sie mich holten,
gab es keinen mehr,
der protestieren konnte.”
Pfarrer Martin Niemöller
* 14. Januar 1892 in Lippstadt;
gest. 6. März 1984 in Wiesbaden