- NSU-Prozess mit einem Blick auf die Hamburger Perspektive
Infoveranstaltung am 27. Mai 18, um 18:00 Uhr in Centro Soziale-
Trotz immer neuer Befangenheitsanträge und Verzögerungstaktiken der Verteidigung geht der Prozess gegen fünf Täter_innen des NSU vor dem Oberlandesgericht München nach 5 Jahren zu Ende. Der Prozess wird zur Verurteilung der Angeklagten führen, doch niemand rechnet ernsthaft damit, dass dadurch eine umfassende Aufklärung der komplexen Hintergründe und Verflechtungen der NSU-Mordtaten mit bundesweiten Naziszenen und staatlichen Geheimdiensten erfolgen wird.
Zu viele Fragen, die die Familien der Mordopfer umtreiben, hat das Gericht blockieret.
Die Frage, warum ihr Vater, Ehemann oder Bruder ermordet wurde, wer außer den
Angeklagten zu den Unterstützern oder gar Mittätern des NSU zählte. Die Frage nach
der Rolle der Verfassungsschutzbehörden.
Die Familienangehörigen hatten von Anfang an einen rassistischen Hintergrund vermutet
und diese gegenüber den Ermittlern mitgeteilt, doch weder die Ermittler noch die Medien
hatten diesen Verdacht ernstgenommen. Stattdessen wurden die Familienangehörigen der
ermordeten jahrelang durch rassistische Verdächtigungen und frei erfundene Vorwürfe
jahrelang diskreditiert.
Hier findet ihr den ausführlichen Einladungstext
Im Rahmen eine Info- und Diskussionsveranstaltung am 27 Mai 18, um 18:00 Uhr im Centro Soziale, wollen wir gemeinsam mit den Podiums Teilnehmer_innen den NSU-Prozess in München mit einer Hamburger Perspektive aufgreifen um gemeinsam über die vielen offenen Fragen zu diskutieren.
Eingeladen sind:
Gül Pinar, einer der Nebenklageanwältin der Familie Taşköprü
Christiane Schneider, Fraktion DIE LINKE
Ibrahim Arslan, Überlebender des Brandanschlags in Mölln im November 1992
Osman Taşköprü, Bruder von Süleyman Taşköprü (angefragt) - Interview in der taz vom 22.05.
Mit dieser Info- und Diskussionsveranstaltung und weiteren Aktionen wollen wir ein starkes Signal an die Hamburger Gesellschaft senden und wie der Bruder von Süleyman Taşköprü, Osman Taşköprü, sagt: „es muss ein Aufschrei in Hamburg geben!“. In diesem Sinne freuen wir uns auf zahlreiche Teilnehmer*innen.
Veranstalter:
Hamburger Bündnis gegen Rechts
Initiative für die Aufklärung des Mordes an Süleyman Taşköprü
Hier der Aufruf zur Unterzeichnung der Forderungen für die Aufklärungdes Mordes an Süleyman Taşköprü!
Mit diese Info- und Diskussionsveranstaltung sind zwei weitere Aktionen verknüpft:
Die 1. Aktion findet parallel zu den bundesweiten Aktionen am Tag der Urteilsverkündung statt. An diesem Tag X findet eine Kundgebung um 18 Uhr auf dem Alma-Wartenberg-Platz, in Altona statt. Nach der Kundgebung wird am Tatort, in Schützenstraße, wo Süleyman Taşköprü ermordet wurde, im Gedenken an Süleyman Taşköprü und andere NSU-Ofer eine Gedenkveranstaltung
durchgeführt.
Die 2. Aktion in Hamburg wird eine große Bündnisdemonstration am Samstag nach der Urteilsverkündung durch die Hamburger Innenstadt sein. Mit dieser Demonstration, die vom Hamburger Bündnis gegen Rechts geplant wird und um 14 Uhr am Hansaplatz in St. Georg beginnt, wollen wir deutlich machen, dass mit der Urteilsverkündung kein Schlussstrich unter die Auseinandersetzung mit dem NSU-Komplex gezogen werden darf.