Antifaschistische Kundgebung fällt aus - Berufungsprozess gegen Holocaustleugnerin und Nazikundgebung ebenfalls.
Aufruf als PDF hier
Wegen Krankheit der Richterin muss der Berufungsprozess gegen die Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck verschoben werden. Ein neuer Termin ist uns noch nicht bekannt.
Sievekingpl. 2, 20355 Hamburg, vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht
Wir protestieren auf das Schärfste gegen die ungeheure Provokation einer Nazikundgebung aus sogenannter „Solidarität“ für die verurteilte Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck vor dem Hamburger Landgericht. Wer Freiheit für eine Holocaustleugnerin fordert und diese zur braunen Ikone aufbaut, leugnet deren rechtmäßige Verurteilung und damit in der Konsequenz selbst den Holocaust.
Wir protestieren auf das Schärfste dagegen, dass die Hamburger Versammlungsbehörde mit ihrer Genehmigung dieser Nazikundgebung einigen der radikalsten Hetzern der deutschen Naziszene eine Bühne und damit eine Propagandamöglichkeit bietet.
Eine solche Kundgebung in Sichtweite des Mahnmals für die Opfer der NS-Justiz, gegen die sich im „Dritten Reich“ das von Richtern und Staatsanwälten ausgeübte Unrecht richtete, ist ein politischer Skandal und zeigt, dass die genehmigende Behörde ihrer Verantwortung aus der NS-Geschichte nicht gerecht geworden ist.
Wir fordern die Versammlungsbehörde daher erneut auf,
dieses Nazispektakel zu verbieten!
Auf unserer Gegenkundgebung sprechen die Holocaust-Überlebenden:
Esther Bejerano, überlebte das Vernichtungslager Auschwitz nur, weil sie dort im sog. Mädchenorchester spielte. Für ihr vielfältiges antifaschistisches Engagement wurde sie 2012 vom damaligen Hamburger Bürgermeister Voscherau mit dem Großen Bundesverdienstkreuz geehrt
Peggy Parnass, überlebte den NS nur, weil sie mit einem Kindertransport nach Schweden gerettet wurde, ihre Eltern wurden im Vernichtungslager Treblinka ermordet
Marianne Wilke, überlebte als sog. „Halbjüdin“ das NS-Regime, sechs ihrer Familienmitglieder wurden in verschiedenen KZs ermordet.
Angehörige von Opfern der Nazi-Justiz, denen das Denkmal gewidmet ist:
Ilse Jacob, Tochter der Widerstandskämpfer Katharina und Franz Jacob
Ursula Suhling, Tochter der Widerstandskämpfer Lucie und Karl Suhling
Bea Trampenau, Tochter des Widerstandskämpfers Richard Trampenau
Norma v.d. Walde, Tochter des Widerstandskämpfers Wolf van der Walde.
sowie Detlef Garbe, Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.
Die Redner*innen und Musiker*innen werden in ihren Reden, Grußworten und musikalischen Beiträgen deutlich machen, dass
- Der Holocaust ein unvergleichbares Verbrechen gegen die Menschheit war, für das Deutschland fortwährend eine historische Verantwortung trägt.
- Die Leugnung dieser Verbrechen ebenso eine Straftat ist, wie die Verharmlosung durch Haverbecks KameradInnen. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.
- Dieser Ort, in Sichtweite des Mahnmals der Opfer nationalsozialistischer Justiz in Hamburg, ein antifaschistischer und keiner für Nazipropaganda ist.
Kommt am Mittwoch, 12.09. ab 8:00 Uhr
zur angemeldeten Kundgebung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen!
In Gedenken an die Opfer soll von dieser
Veranstaltung keinerlei Eskalation ausgehen.
Protestiert mit uns lautstark und aber auch würdevoll
gegen Holocaustleugnung & gegen rechte Hetzpropaganda
Leider ist damit zu rechnen, dass Nazi-Versammlungsleiter Christian Worch im Anschluss an die Kundgebung einen angemeldeten Aufmarsch in die City durchführen will.
Hamburger Bündnis gegen Rechts