20. Juli - 04. August
Die Veranstalter wollen in diesem Jahr die lange Zeitspanne seit dem Aufbruch in die Weimarer Republik bis in die heutige Diskussion zur Erinnerungskultur mit ihren Kämpfen um Demokratie, Menschenrechte und Frieden reflektieren. Damit ist der Appell an uns alle verbunden, den Umgang mit den gesellschaftlichen Herausforderungen für die Zukunft zu gestalten. Gewonnene Freiheit bleibt nur erhalten, wenn eine große Mehrheit couragierter Menschen für sie eintritt.
Das Friedensfest versteht sich als Feier der Befreiung vom Nationalsozialismus. Damit stärkt es die heute geltenden demokratischen Werte, insbesondere die Anerkennung der Würde des Menschen. Das sind Werte, die das damalige NS-Regime verachtete und permanent missachtete.
Rechtsradikale haben zwischen 2003 und 2009 bei den Gräbern der Bombenopfer diffamierende Kundgebungen veranstaltet und versucht, die nationalsozialistischen Verbrechen zu relativieren. Daraufhin bildete sich das „Bündnis Ohlsdorfer Friedensfest“, das mit dem Friedensfest durch Präsenz und konstruktiven Gegenentwurf diesen Versuchen der Umdeutung der Geschichte entgegentritt. Gleichzeitig werden im Rahmen des Friedensfestes neue Formen des angemessenen Gedenkens gesucht und erprobt, womit es ein Beispiel für aktives Friedenshandeln sein soll.
Jeder Programmteil des diesjährigen Ohlsdorfer Friedensfestes
verdient eine besondere Empfehlung!
74 Jahre nach der Befreiung ist die Kontroverse um „Erinnerung“ an die Nazi-Diktatur noch nicht abgeschlossen (z. B. „Stadthaus“, Lagerhaus Dessauer Ufer). Auch der Umgang mit Hamburgs Kolonialgeschichte oder den rassistischen Morden durch Nazis lassen einen Mangel an historischem Verantwortungsbewusstsein erkennen.