HBgR Logo lang Bild

HBgR Logo lang Schrift

Instagram

Worch-Gefährte ist Spitzenkandidat der DVU-Hamburg


Bild: Hans-Gerd Wiechmann, Lüneburg (links) und Anmelder Matthias Faust (rechts) im Gespräch mit Anja Zysk auf der Nazi-Kundgebung in Bergedorf am 10.02.07 (Quelle: antifainfo.de)


 


Mit Matthias Faust wurde am Sonntag dem 9. Dezember ein Vertrauter des bundesweit bekannten Neonazis Christian Worch zum Spitzenkandidaten der Hamburger DVU gewählt. Aus Sicherheitsgründen fand der Parteitag der Hamburger DVU im Geheimen statt. Matthias Faust hat eine kurze aber wechselhafte Karriere in der Hamburger neofaschistischen Szene durchlaufen. (siehe auch den Artikel „DVU will Großveranstaltungen in Hamburg durchführen")

Laut gut unterrichteter Kreise soll der Bundesvorsitzende der DVU Dr. Gerhard Frey schon vor einigen Monaten mit Faust ein Gespräch geführt haben. Dieser wurde vor ein paar Wochen erst zum Pressesprecher und nun zum Spitzenkandidaten der neofaschistischen Partei in Hamburg gekürt. Faust möchte als Pressesprecher die Hamburger DVU als „demokratische und rechtsstaatliche" Partei präsentieren, scheut aber gleichzeitig keine Kontakte zur militanten Neonaziszene. Am 6. Oktober organisierte er noch eine Nazikundgebung in Salzgitter zusammen mit dem vorbestraften Christian Worch. Da es vorab Kritik aus der NPD und den „Freien Kameradschaften" gab, versicherte Faust einen Tag zuvor auf einer Nazi-Homepage, es ginge darum „mit verschiedenen Kräften im Land zusammenzuarbeiten." Man stehe „nicht in Konkurrenz zur NPD, ganz im Gegenteil."

Die Hamburger NPD dürfte allerdings von der Spitzenkandidatur Fausts eher abgeschreckt sein. Er machte sich hier unbeliebt, da er die im Februar abgewählte, ehemalige NPD-Landesvorsitzende Anja Zysk unterstützte und wurde im Frühjahr aus der NPD herausgedrängt. Jürgen Rieger, momentaner NPD-Landesvorsitzender, kandidiert nicht für die hanseatische DVU.
Dass die DVU einen Außenseiter wie Matthias Faust als Spitzenkandidat aufstellt, dürfte der Knappheit an geeignetem Personal geschuldet sein. Als gelernter Versicherungskaufmann bringt er zumindest etwas know-how mit und darf bei der von Frey patriarchalisch geführten DVU sogar eigenständig Beiträge auf der Homepage schreiben.

Kein Platz für Nazis und Rassismus in Hamburg - nicht in den Parlamenten, nicht im Stadtteil, nicht im Betrieb