Sonja Bechtold, spiegel online
Es soll der größte Aufmarsch von Rechtsextremen in Europa werden - die Demonstration am 65. Jahrestag der Bombardierung Dresdens. Ein linkes Bündnis will den Zug der Neonazis unbedingt blockieren - trotz gerichtlichen Verbots. Der Verfassungsschutz befürchtet heftige Auseinandersetzungen.
Dresden droht erneut zur Pilgerstätte für Neonazis zu werden. Zum elften Mal in Folge dürfen sich Rechtsextreme und ihre Anhänger aus ganz Europa dort versammeln, um das Gedenken an die Bombardierung Dresdens für ihre Zwecke zu missbrauchen. 2009 kamen bereits rund 6500 Neonazis, in diesem Jahr, am 13. Februar, sollen es noch deutlich mehr werden. Die Vorbereitungen der Organisatoren des Nazi-Aufmarsches, der Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland (JLO), laufen auf Hochtouren. Rechtsextreme und Sympathisanten bieten sich auf einem Internetblog gegenseitig Mitfahr- und Schlafgelegenheiten an, es gibt eine Liste mit Verboten und es wird um angemessene Kleidung gebeten - was immer das heißen mag.
Auch die Gegenseite bereitet sich vor: Das Bündnis "Dresden-Nazifrei", aus Jusos, Grünen, Linkspartei, Gewerkschaften, Attac und einigen anderen, will den Nazi-Aufmarsch blockieren. Beim Zug der Rechten durch die Innenstadt sollen sich ihnen möglichst viele Menschen in den Weg setzen und somit den Weg versperren. Die Dresdner Antifa lädt in ihrem Blog zum Sitzblockadetraining mit öffentlichem Probesitzen ein.
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