Denis Fengler und Michelle Kossel, Hamburger Abendblatt
Harburg: Gegen eine NPD-Kundgebung in knapp zwei Wochen hat sich bereits jetzt massiver Widerstand organisiert. Die rechtsradikale Partei nutzt den Bürgerschaftswahlkampf und ruft unter dem kruden Motto "Mit kriminellen Ausländern kurzen Prozess machen" zum Aufmarsch in Harburg auf. Mehrere Gruppen und Parteien haben gleich sechs Gegenkundgebungen angemeldet. Die Polizei wird mit einem Großaufgebot im Einsatz sein.
Etwa 50 Neonazis will Thomas Wulff, seit Jahresbeginn NPD-Kreisvorsitzender in Bergedorf, am 29. Januar auf dem Seeveplatz nahe dem S-Bahnhof Harburg aufmarschieren lassen. Die NPD will nicht nur am rechten Rand der Gesellschaft punkten. Sie hofft, auch einen Teil derjenigen auf ihre Seite zu ziehen, die sich im Juli nach einer Reihe gewalttätiger Übergriffe in Harburg an der Mahnwache "Gegen Gewalt" vor dem Bezirksrathaus beteiligt hatten. Die Veranstaltung, zu der mehr als 600 Menschen gekommen waren, war durch ausländerfeindliche Zwischenrufe gestört worden.