Lars-Marten Nagel, Hamburger Abendblatt
Wer sich als Neonazi in soziale Netzwerke wie Facebook, StudiVZ oder Wer-kennt-wen einloggt, sollte seine Gesinnung möglichst verbergen. Das rät die NPD. "Was beim Profil zu beachten ist: Anonyme Nationalisten und in gesellschaftlicher Selbstisolation befindliche Kameraden werden hier nicht benötigt. Das Profil sollte möglichst einen offenen Menschen beschreiben. Ein Mensch mit Humor, Beruf, Hobbys, ernst zu nehmenden Interessen, Literatur- und Musikgeschmack", schreibt die Parteizeitung "Deutsche Stimme". Als ganz normale Internetnutzer sollen die Braunen auftreten und ihre Botschaften unterschwellig verbreiten. Der Artikel, erschienen im April 2010, liest sich wie eine Gebrauchsanleitung für soziale Netzwerke. Er erklärt, dass "gruscheln" bei StudiVZ so viel bedeutet wie ein Zwinkern im realen Leben. Aber der NPD geht es nicht um virtuelle Zärtlichkeiten, der NPD geht es um den "Kampf mit modernen Kommunikationsmitteln".