taz-nord, Gernot Knödler
Ein Millionen-Kredit an die eurokritische Partei weckt Zweifel: Möglicherweise wurde das Transparenzgebot bei der Parteienfinanzierung durch ein Schein-Darlehen umgangen.
Ein Millionen-Kredit hat die Euro-kritische Partei Alternative für Deutschland (AFD) in ein schiefes Licht gerückt. Der Osnabrücker Jurist Jörn Ipsen hält es für möglich, dass das Darlehen de facto eine Spende gewesen sei, und die AFD somit versucht habe, sich um die Nennung ihres Financiers zu drücken.
Der Geldgeber, der Hamburger Reeder Folkard Edler, macht nicht nur aus seiner Kritik am Euro keinen Hehl, sondern hat auch Zweifel am angeblich menschengemachten Klimawandel geäußert – unter anderem in der rechtsgerichteten Zeitung Junge Freiheit.
Der AFD-Vorsitzende, der Hamburger Wirtschaftsprofessor Bernd Lucke, bestätigte einen Bericht des Spiegels, demzufolge Edler seiner Partei zwei Darlehen à 500.000 Euro gewährt hat. Das erste Darlehen sei für ein halbes Jahr gegeben worden. Als Sicherheit und zur Tilgung habe die AFD dem Reeder 40 Prozent der Einnahmen aus der Wählerstimmenerstattung versprochen – also dem Geld, das der Staat den Parteien für jede gewonnene Stimme bezahlt.
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