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Kein Bier mit der Burschenschaft Germania

Pressemitteilung FC St. Pauli Marathon:

Die Hamburger Burschenschaft Germania ist eine Studentenverbindung, die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird. Nach außen versuchen sich die Burschenschaftler gemäßigt zu präsentieren. Dafür instrumentalisieren sie alljährlich den Hamburg Marathon, bei dem sie vor ihrem Verbindungshaus in der Sierichstraße einen Stand aufbauen, an dem alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Marathons vorbeilaufen müssen. Die Burschenschaftler grillen in ihrem Vorgarten und bieten Bier an.

Dass es ihnen aber nicht um ein gemütliches Beisammensein geht, zeigt ein Bericht in den “Burschenschaftlichen Blättern”1. Darin heißt es, die Burschenschaftler hätten an ihrem Verbindungshaus zum Marathon Plakate mit politischen Parolen aufgehängt, damit “die Politik für die 25.000 Teilnehmer auch nicht zu kurz kommt”. Der Bierausschank sei zudem eine gute Gelegenheit, um ins Gespräch zu kommen und die “eine oder andere interessante Diskussion zu führen”. Läuferinnen und Läufer, die kein Bier von den Rechtsextremen annehmen wollten und dies auch artikulierten, werden in dem Beitrag als “Mensch*innen von der anderen Feldpostnummer”, “erbärmlicher antifaschistischer Widerstand” und “linke Spießer” bezeichnet.

Es gibt viele gute Gründe, das Bier von den Burschenschaftlern auszuschlagen: So handelt es sich bei der Burschenschaft Germania um einen reinen Männerbund, Ausländer sind ebenfalls nicht als Mitglieder zugelassen. Der Hamburger Verfassungsschutz notiert in seinem Bericht für 2017,2 zudem, die „HB! Germania“ habe in dem Berichtsjahr “ihre Beziehungen zu anderen Gruppierungen in der rechtsextremistischen Szene” ausgebaut. Demnach bestehen beispielsweise zur „Identitären Bewegung“ enge Beziehungen und teilweise personelle Überschneidungen. Die Burschenschaft trete in ihrer Außendarstellung politisch relativ zurückhaltend auf, schreibt der Geheimdienst. Dennoch falle sie immer wieder in einschlägiger Weise auf: “So konnten im März 2016 Nachbarn und alarmierte Polizeibeamte deutliche „Sieg Heil“-Rufe aus dem Haus der „HB! Germania“ hören.” Das Landesamt für Verfassungsschutz betont, es handele sich nach vorliegenden Erkenntnissen bei entsprechenden Vorfällen um “keine einzelnen Ausnahmen, sondern Ausdruck einer innerhalb der „HB! Germania“ verbreiteten Grundhaltung.”

Der Hamburg Marathon ist ein Sportereignis, das Menschen verbindet. Die Ideologie der Burschenschaft Germania steht diesem Gedanken diametral entgegen.

Daher: Kein Bier mit der Burschenschaft Germania, kein Raum für Rechtsradikale, keine Instrumentalisierung des Hamburg Marathon.

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FC St. Pauli Marathon
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1 https://www.facebook.com/GermaniaHamburg/photos/a.331226716966334/850224365066564/? 
2 https://www.hamburg.de/contentblob/11448332/ffb33a5af30a49a6547d5f5470477e85/data/vsb2017-pressefassung.pdf

Kein Platz für Nazis und Rassismus in Hamburg - nicht in den Parlamenten, nicht im Stadtteil, nicht im Betrieb