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Pressemitteilungen

Wichtigstes Nazi-Zentrum Norddeutschlands abgebrannt - Waren es die Kameraden selbst?

Am letzten Wochenende ist der Hof des Bauern und Neonazis Joachim Nahtz in Eschede bei Celle/Niedersachsen fast komplett abgebrannt. Bei dem Brand wurden die Futter- und Vorratsscheune, als auch die Stallungen komplett zerstört. Weitere Gebäude, darunter auch das Wohnhaus, wurden in Mitleidenschaft gezogen. Den Schaden schätzt die Polizei auf etwa 80.000 Euro.

Der Nahtz-Hof diente seit Jahrzehnten als Treffpunkt für Neonazis, z.B. für Sonnenwendfeiern, Rechts-Rock-Konzerte, interne Veranstaltungen und Wehrsportübungen. An keinem anderen Ort in Norddeutschland fanden so häufig und regelmäßig größere Naziveranstaltungen statt. Hier trafen sich die inzwischen verbotenen Organisationen Wiking-Jugend (WJ) und Heimattreue Deutsche Jugend (HDJ) sowie auch die NPD, auch Hamburger Kameraden, darunter die inzwischen verbotene "Nationale Liste" (NL) nahmen an den regelmäßigen Feiern teil. Seit Jahren gibt es auch Proteste gegen diese Treffen von kirchlichen, gewerkschaftlichen und antifaschistischen Kreisen.

Die Polizei geht von Funkenflug als Brandursache aus. Etwa zehn Meter neben der Scheune, die als erstes in Brand geriet, habe es eine Feuerstelle gegeben, in der Holzlatten verbrannt wurden, sagte am Montag Polizeisprecher Thorsten Wallheinke. Auf dem heruntergekommenen Hof fand gerade eine Aufräumaktion mit acht nicht zur Familie gehörenden Personen statt. Vergleicht man die Presseberichte mit einem Propaganda-Video der NPD Heide/Wendland, dann scheint es sich bei den Personen um Nazikameraden zu handeln. Es ist gut möglich, dass die Nazis also selbst bei ihrer Aufräumaktion den Hof fahrlässig in Brand gesetzt haben. Bauer Nahtz selbst bezichtigt auch nicht, wie sonst in diesen Kreisen üblich, die Antifa als Brandstifter, sondern spricht von einem "Schicksalsschlag". Auch scheint Nahz nicht versichert zu sein, da jetzt die NPD mit dem Video zu einer großer Spenden- und Wiederaufbau-Aktion aufruft.
Das Bedauern in antifaschistischen Kreisen, dass den Neonazis nun einer ihrer wichtigsten Treffpunkte in Norddeutschland verloren ging, dürfte eher gering sein.