Am Sonntag den 28. September findet in Hamburg-Nord der alljährliche Alstertal-Lauf statt, welcher Teil des 15. hella Laufcup ist. Für den hella Laufcup hat sich auch der langjährige Nazikader Jan-Steffen Holthusen angemeldet.
Seit 2013 nimmt er an Laufveranstaltungen in Hamburg teil. So. z.B. am Hamburg-Marathon im Mai 2014 und letztes Jahr beim Hamburger Laufcup. Außerdem ist er aktives Mitglied auf der Online-Plattform „Alsterrunning“, wo er sich als seriöser Sportler präsentiert. Der eher bürgerlich auftretende Holthusen ist seit Jahren einer der führenden Köpfe der neonazistischen Szene Hamburgs und gilt laut Aussage von Aussteigern in der Szene als „bester SA-Mann der Stadt“ und als Landesgeschäftsführer als der eigentliche Strippenzieher der NPD.
Auch ein netter Nazi bleibt ein Nazi!
Eine kommunalpolitische Strategie der NPD ist es, aktiv in Sportvereinen, Bürgerinitiativen und überparteilichen Organisationen mitzumachen. Unter dem Motto „Raus aus den Hinterzimmern“ präsentieren sie sich dort als nette Nachbarn, freundliche Vereinsmitglieder, hilfsbereite Elternvertreter und zupackende Sportsfreunde.
NPD Tarnverein „Pro Hamburg“
Zu diesem Zweck wurde auch im Sept. 2010 im Bramfelder Wohnhaus von Holthusen der Verein „Pro Hamburg“ gegründet. Ziel des Nazi-Vereins ist laut Satzung die „Stärkung des kommunalpolitischen Engagements und Interesses der Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt Hamburg. Der Verein‚ Pro Hamburg’ beteiligt sich überparteilich an der Lösung von kommunal-und landespolitischen Aufgabenstellungen.“ Weitere Gründungsmitglieder
sind ebenfalls bekannte Nazi-Kader und zum Teil vorbestraft. Was hier so harmlos klingt, ist die eine Seite der Medaille. Andererseits plant der gleiche Personenkreis zusammen mit militanten Kameradschaftlern Naziaufmärsche, wie z.B. den überregionalen Naziaufmarsch „gegen Überfremdung“ am 2. Juni 2012 in Hamburg.
Die Bramfelder Stadtteilkonferenz zeigte Flagge und wehrte sich 2012 erfolgreich gegen diese Strategie. Holthusen, der mehrfach an deren Sitzungen teilgenommen hatte, wurde nach § 6 Versammlungsgesetz ausgeschlossen.
Rassisten und Faschisten haben auch im Breitensport nichts zu suchen!
Ein aktuell positives Beispiel ist die Initiative der 5. Fußball-Herrenmannschaft des SC Sternschanze. Diese weigerte sich, gegen die 3. Herren des SC Osterbek (Bramfeld) zu spielen, da sich der Verdacht immer mehr bestätigte, dass einige Spieler der rechten Szene angehören. Das Punktspiel wurde abgesagt und der Verein SC Osterbek zog Konsequenzen.
5 Spieler wurden ausgeschlossen, die Spielerpässe eingezogen. „Rechtsradikale Tendenzen werden in unserem Verein nicht geduldet“ erklärte der Präsident des SC Osterbek, Jürgen Lehmann, dem Hamburger Abendblatt in einem Interview.
Keine Läufe den Nazis !
Sport ist nicht unpolitisch. Als Protest gegen den überregionalen Naziaufmarsch am 2.6.12 organisierte die Marathonabteilung des FC St. Pauli einen „Lauf gegen Rechts“ um die Außenalster. Diese Läufe finden mittlerweile jährlich erfolgreich statt. Im Juni 2014 nahmen mehr als 1.500 Personen teil, um Flagge zu zeigen gegen Rassismus und Faschismus.
Die Marathonläuferin des FC St. Pauli und Aktivistin im Hamburger Bündnis gegen Rechts Anke Kleinemeier: "Sportveranstaltungen sind international und multikulturell. Sport ist, wie schon der DFB in unserem Stadion erfahren hat, nicht unpolitisch. Neonazis und Faschismus hat nichts mehr im Sport verloren!"
Wir fordern:
• Ausschluss von Jan-Steffen Holthusen vom hella Laufcup
• Öffentliche Distanzierung des Veranstalters von Neonazis
• Veränderung der Teilnahmebedingungen dahingehend, dass namentlich
bekannte Neonazis und Rassisten an Laufveranstaltungen nicht teilnehmen
dürfen
Kein Platz für Nazis in Hamburg – nicht in den Parlamenten, nicht im
Stadtteil, nicht im Betrieb und auch nicht beim Sport
Hamburger Bündnis gegen Rechts