Pressemitteilung Hamburger Bündnis gegen Rechts vom 14. März 2021
Am vergangenen Samstag, den 13. März, nahmen 500 Verschwörungsideolog:innen vorm Hamburger Rathaus an der Versammlung von Selina Fullert unter dem Motto "Es reicht" teil. Die Teilnehmenden geben vor Kritik an den Maßnahmen zu äußern, verbreiten dabei allerdings antisemitische und rechte Verschwörungserzählungen. So ist es nicht verwunderlich, dass am Samstag zahlreiche bekannte Neonazis an der Kundgebung teilnahmen. Der ehemalige Schill-Personenschützer und Neonazi Thomas "Togger" Gardlo war mit fast 40 Rechten vor Ort, die ebenfalls von den extrem rechten "Merkel-muss-weg"-Versammlungen bekannt sind. Dazu gesellte sich auch der langjährige NPD-Kader Torben Klebe, sowie ein führender Aktivist der extrem rechten "Identitären-Bewegung" aus Halle. Am Rande der Kundgebung waren auch zahlreiche AfD Mitglieder zu beobachten, wie Andreas Lohner Stellvertretender Schriftführer im Vorstand der AfD Hamburg. Mit ihm unterwegs war der umstrittene AfD Anwalt Peter Wolfslast. Er verbreitete im Nachgang zur rechten Corona-Demo am Brandenburger Tor am 18. November 2020: „Die Zeit des friedlichen Widerstandes ist vorbei. […] Wenn Ihr einen Gegner habt, der eine Maschinenpistole hat, bringt es nichts, mit Pfeil und Bogen dagegen zu arbeiten.“ Der Demonstration am Samstag folgten weitere Gewaltaufrufe. So kommentierte Thomas Gardlo die Aufforderung sich zu bewaffnen in sozialen Netzwerken mit "bin in Hamburg dabei".
„Bombendrohungen und Aufrufe zum bewaffneten Widerstand nehmen seit Herbst 2020 unter den Coronaleugner*innen zu. Zusammen mit bekannten Neonazis und AfD-Funktionären bestärken sie sich in sozialen Medien Gewalt anzuwenden, wie der vergangene Samstag erneut zeigte. Aus dieser Bewegung kommen die Morddrohungen gegen Virolog*innen und Bombenbauanleitungen für Impfzentren“, fasst Kim Uhrig vom Hamburger Bündnis zusammen. „Dieser gefährlichen Bewegung muss endlich entschieden entgegen getreten werden!“