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Pressemitteilungen

Europa-Kandidat der Hamburger AfD Schumann war für neofaschistische Identitäre Bewegung aktiv

 

Mit ihrem Kandidaten zum Europa-Parlament, Michael Schumann, beweist die Hamburger AfD erneut, dass auch bei ihr Personen mit einem neofaschistischem Vorlauf Karriere machen können. Michael Schumann, der auf Platz 24 kandidiert, pflegte enge Bezüge zur Identitären Bewegung (IB) und nahm an deren Veranstaltungen teil. Ebenso besuchte er in der Vergangenheit Veranstaltungen des Instituts für Staatspolitik (IfS) und der Hamburger Burschenschaft Germania (HBG). Alle drei Organisationen sind vom Bundesamt bzw. vom Landesamt Hamburg für Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft worden. Das IfS Götz Kubitschek hat deshalb sogar kürzlich die Reißleine gezogen und seine Auflösung bekannt gegeben.

Schumann machte seine Kontakte zu Rechtsextremisten selbst auf seinem inzwischen gelöschten Instagram-Account öffentlich, andere sind durch Fotos eindeutig belegbar. Über die politischen Kontakte hinaus hat Schumann eine Lebenspartnerin, deren Vater Götz Kubitschek, eine der wichtigsten Personen der Neuen Rechten ist. Verwundert sind wir über diese Hintergründe nicht, denn schon bei seiner Vorstellung als Europa-Kandidat spickte Schumann seine Rede mit menschenverachtenden Phrasen aus dem Wörterbuch der IB. Man müsse sich bei einer "Remigration", also Deportationen von Menschen mit Migrationsgeschichte, auf das „blutige Erbe von Karl Martell“ und die „Märtyrer der spanischen Reconquista“ berufen, so Schumann wortwörtlich. Er vertrat auf dem letzten Bundesparteitag der AfD also ganz offen, dass seine Vertreibungspläne nur mit brutaler Gewalt umzusetzen seien.
https://afd-watch-hamburg.org/akteurinnen/europa-kandidat-michael-schumann-mit-blutigen-methoden-deportationen-durchsetzen/

Diese Rede lobte der Hamburger Vorsitzende der AfD, Dirk Nockemann mit den Worten: „Mit ihm haben wir einen AfD-Politiker der neuen Generation, der anpacken will für unsere Heimat und ein Europa der Vaterländer.“ Schumann wird mit seinem Listenplatz sicherlich nicht ins Europa-Parlament einziehen. Bei der Hamburger Fraktion und Partei hat er aber schon mit seinen jungen Jahren Karriere gemacht. Er ist Vorstandsmitglied der AfD im Bezirk Nord und als Mitarbeiter der Bürgerschaftsfraktion angestellt. Damit hat ein Kader Zugriff auf parlamentarische Vorgänge und Einfluss auf die Fraktion, der sich noch vor wenigen Jahren für eine rechtsextremistische Organisation engagierte.
Felix Krebs vom Hamburger Bündnis gegen Rechts: "Nach Skandalen um das NS-Liederbuch von Alexander Wolf, dem Treffen von Nockemann mit rechtsextremistischen Merkel-muss-weg Aktivisten und einem Pressesprecher Offermann, der ebenfalls einen braunen Vorlauf hat, bestätigt die Hamburger AfD erneut ihre offenen Flanke nach ganz rechts. Und es erweist sich erneut, dass immer wieder unabhängige, antifaschistische Recherchen diese Machenschaften zu Tage fördern. Der Verfassungsschutz kann oder will es nicht."

Die vollständige, neue Recherche zu Michael Schumann könne Sie auf dem Blog "AfD-watch Hamburg" lesen, der vom HBgR und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) betrieben wird.
https://afd-watch-hamburg.org/europa-kandidat-der-afd-hamburg-bei-identitaerer-bewegung-aktiv/

Dort finden sich auch die entsprechenden Quellenbelege. Bezüglich der Bildrechte, sofern sie nicht von social-media-Accounts stammen, wenden Sie sich bitte direkt an das Pixelarchiv bzw. den Presseservice Rathenow.

Hamburger Bündnis gegen Rechts