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Mopo, von Wiebke Strehlow, Olaf Wunder

Der Nervenkrieg um den Nazi-Klamotten-Laden "Brevik" in der City geht weiter. Polizei und Wachdienste müssen das Geschäft rund um die Uhr beschützen.

Gestern kam es am späten Nachmittag zu der schon üblichen linken Kundgebung. Für den Abend war eine so genannte Spontan-Demo geplant: Junge Antifaschisten wollten damit gegen die Verhaftung eines 20-Jährigen protestieren. Der hatte am Abend zuvor vor der HSH-Nordbank-Passage versucht, einem "Brevik"-Kunden die Einkaufstasche zu entreißen, ihm dabei ins Gesicht geschlagen und ihm angeblich das Nasenbein gebrochen. Der 20-Jährige verbrachte die Nacht im Gefängnis, wurde dem Haftrichter vorgeführt und gestern früh auf freien Fuß gesetzt. Angeblich schweigt er zu den Vorwürfen. Seine Chancen stehen allerdings schlecht: Zivilfahnder hatten die Tat beobachtet und ihn an Ort und Stelle festgenommen.

Das Geschäft, das Kleidung der unter Neonazis beliebten Marke "Thor Steinar" verkauft, war Ende September eröffnet worden – eine peinliche Panne für die HSH Nordbank als Betreiber der Einkaufspassage. In den vergangenen Tagen häuften sich Überfälle auf Kunden. Zuletzt hatten Beamte während der linken Demo zum Tag der deutschen Einheit eine junge Frau aus der Menge geholt und sie festgenommen: Sie war von Polizisten wiedererkannt worden und steht im Verdacht, daran beteiligt gewesen zu sein, wie einem Neonazi die Einkäufe entrissen wurden. Hier weiterlesen