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Pressemitteilung des Hamburger Bündnis gegen Rechts

Zwei extrem rechte Mitglieder, welche an dem Kölner Hooligan-Aufmarsch teilnahmen, darüber euphorisch berichteten und sogar ankündigten an dem inzwischen abgesagtem Hamburger Aufmarsch am 15. November teilnehmen zu wollen; diese Meldungen schlugen bei der Hamburger AfD ein, wie eine Bombe.

Kein Wunder das der Hamburger Landeschef und Spitzenkandidat Prof. Jörn Kruse sich beeilte gegenüber den Medien zu erklären, Tatjana Festerling und Claus Döring " spielten in der Partei keine Rolle. Sie arbeiteten nicht in Gremien mit "und seien für die Meinungsbildung der Partei irrelevant. Diese Behauptung entspricht nicht der Wahrheit.

Festerling und Döring gehörten zusammen mit anderen rechts orientierten Personen wie Dirk Nockemann, Jens Eckleben und Kay Gottschalk zum 27-köpfigen "Gründungsteam" des Hamburger Landesverbandes. Nach zu lesen ist dies in einem internen Mitgliederhandbuch der AfD Hamburg, welches uns vorliegt. Schon seit der Gründung gab es immer einen Kampf von mindestens zwei Flügeln, der allerdings inzwischen von oben gedeckelt wird. Auf der einen Seite Kruse und seine Vertrauten, welche sich als wirtschaftsliberale Experten, nationalkonservative und hanseatische Partei darstellen möchten, auf der anderen die Rechtspopulisten und Rassisten, welche, als Eckleben noch für alle Mitglieder die Hamburger AfD-Homepage moderierte, viel Zuspruch erfuhren. Intern arbeiten beide Flügel jedoch auch immer wieder zusammen. So wurden schon für den Bundestagswahlkampf 2013 zehn verschiedene Teams gebildet, auf die alle Aufgaben des Landesverbandes verteilt wurden und die gemischt zusammen gesetzt wurden.

Hooligan-Sympathisantin Festerling wurde so zur stellvertretenden Verantwortlichen im Team Marketing, weil sie lange beruflich PR-Arbeit gemacht hat. Claus Döring wurde mit der Organisierung des Straßenwahlkampfs betraut und in das "Team 10 – politische Inhalte und Strategie" geschickt. Ausgerechnet ein übler Pöbler, der mit seinen rassistischen, frauenfeindlichen und hetzerischen Ansichten auch parteiintern nie hinter dem Berg hielt, war also für die zentralen ideologischen Aufgaben der AfD einer von 13 Experten. Und ausgerechnet Parteichef Kruse soll davon jetzt nichts gewusst haben? Professor Kruse saß selbst zusammen mit Döring im Team 10.

Noch im Frühjahr dieses Jahres wurde Hooligan Döring so viel Vertrauen entgegen gebracht, dass er im Bezirk Nord als Kandidat der Hamburger AfD aufgestellt wurde. Die üblen Zitate wie "Kameltreiberland", "Dreckshaufen EU" und seine Sympathien für die NPD waren da schon öffentlich.
Entweder leidet Prof. Kruse an Demenz oder er täuscht bewusst die Öffentlichkeit, wenn er jetzt den Einfluss von Döring und Festerling auf die Hamburger AfD klein reden will. Es wird spannend, wie viele Sympathisanten Festerling und Döring parteiintern haben, ob sich diese öffentlich äußern und ob ihr Ausschluss tatsächlich umgesetzt wird. Frau Festerling hat schon erklärt, dass sie Mitglied bleiben will.

Hamburger Bündnis gegen Rechts