Hamburger Abendblatt, Christian Unger
Nach dem Einzug in die Bürgerschaft fröhlich gestimmt: Der Bundesvorsitzenden der Partei Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, beglückwünscht den Spitzenkandidaten der AfD in Hamburg, Jörn Kruse (r.)
Vor allem mit ihrem Protest gegen die "Altparteien" schaffte es die AfD bei der Bürgerschaftswahl ins Rathaus. Wie viel Schill-Partei steckt in der "Alternative"?
Hamburg. Es dauerte nur ein paar Stunden, bis Jörn Kruse Gegenwind ins Gesicht blies. Ausgerechnet von der eigenen Partei. Der nationalkonservative Flügel vor allem aus Ostdeutschland meldete sich noch am Wahlabend zu Wort und fand das Ergebnis von 6,1 Prozent der Stimmen der "Alternative für Deutschland" gar nicht so glorreich wie manche Hamburger Wahlkämpfer. Im Osten erreichte die AfD zuletzt meist mehr als zehn Prozent.
Die Rechtsaußen in der AfD um Frauke Petry, Konrad Adam oder Alexander Gauland hatten kritisiert, dass in den Wahl-Veranstaltungen in Hamburg zu stark auf "marktliberale" Themen gesetzt worden sei. Und zu wenig auf stramm konservative Inhalte: strikte Regeln für Zuwanderung, Islam, Flüchtlinge. Gauland hatt schon zuvor vor einer "Vermerkelung" seiner Partei gewarnt. Es ist Kritik, die Hamburgs AfD-Chef Jörn Kruse geärgert haben könnte. Es könnte ihn aber auch freuen.
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