taz-nord, Kai von Appen
Zelte und Container für die Notunterbringung von Flüchtlingen werden knapp. Die Linke fordert, leere Büros zu nutzen. Rot-Grün stockt die Abschiebeabteilung auf.
Der anhaltende Flüchtlingsstrom führt bei der Notunterbringung in Zelten und Wohncontainern zu ernsthaften Engpässen. Im Bundesgebiet herrscht laut Hamburgs Innensenator Michael Neumann (SPD) eine extreme Nachfrage und dementsprechend hohe Preise. Das macht sich auch in Hamburg bemerkbar. „Bei Zelten ist unser Lager erschöpft“, sagt Rainer Barthel, Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes Hamburg, das gerade in Jenfeld auf einer Grünfläche 50 Zelte als Notunterkünfte für 800 Menschen errichtet hat. Die Linke will nun grundsätzlich Abhilfe schaffen und Flüchtlinge in leerstehenden Büros unterbringen.
„Wenn man nicht bis zum Winter leere Bürogebäude, Schulen oder Behörden zur Flüchtlings-Unterbringung umrüstet, steht ein Fiasko bevor“, sagt Christiane Schneider (Linke). Überwintern in Zelten sei menschenunwürdig und man müsse jetzt schon handeln. Darum verlangt die Linke vom rot-grünen Senat nun Auskunft darüber, wo es geeigneten Büroleerstand in der Stadt gebe, der zur provisorischen Unterbringung von Flüchtlingen geeignet sei und nach dem Sicherheits- und Ordnungsgesetz beschlagnahmt werden könnte.
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