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Am vergangenen Sonntag haben in Dresden etwa 30 Menschen ein Asylbewerberheim mit Steinen beworfen. Zuvor entging eine Flüchtlingsfamilie in Brandenburg an der Havel nur knapp einem Brandanschlag. Davor griff im Thüringischen Greiz eine Gruppe junger Männer vier syrische Asylbewerber an. Drei Taten an einem Wochenende. Es gab Angriffe in Remchingen (Baden-Württemberg), Aschaffenburg (Bayern), Meißen (Sachsen), Lübeck (Schleswig-Holstein). All diese Vorfälle nur innerhalb eines Monats. Die Proteste vor Flüchtlingsunterkünften nicht mitgezählt, Hunderte Menschen, die sich stets dort zum Mob verklumpen, wo ein neues Heim geplant werden soll oder bezogen, wo notdürftig eine Zeltstadt errichtet werden soll oder nur jemand darüber nachdenkt. 

Es sind die Wochen der "Asphaltdeutschen" (Horvath), die aber offenbar nicht mehr so genannt werden sollen, auch nicht mehr Ausländerfeinde, im Zweifel nicht einmal mehr Neonazis. Mittlerweile sind für diesen Mob, der da seine Ressentiments durch die Straßen trägt, die Wörter "Asylkritiker" oder "Asylgegner" üblich geworden – Begriffe, die sich diese Gruppen selbst zueignen und die mit den "Asylbefürwortern" ein neues Begriffspaar bilden. Inzwischen übernehmen einige Medien diese Wörter, ohne sich nähere Gedanken zu machen, was und vor allem welcher Gesinnung hier nachgeplappert wird.

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