Andre Schulz, LKA Hamburg, Die Welt
Flüchtlingsschlägereien? Sperren Sie Oberbayern und Franken in eine Halle ein, und das Ergebnis wäre dasselbe. Das ist 1. Semester Kriminologie. Schluss mit "Klartext"-Rednern der Polizeigewerkschaft!
Natürlich ist man nicht gleich ein Rechter oder gar Nazi, wenn man die Asylpolitik der Bundesregierung und der EU kritisiert. Aber wie so oft kommt es nicht auf das Ob an, sondern auf das Wie.
Die aktuellen Flüchtlingszahlen machen einem immer größeren Teil der Bevölkerung schlichtweg Angst. Diese Angst ist zwar meist diffus und nur selten wirklich begründet, ignorieren sollte und darf man diese Besorgnisse aber nicht.
Man muss sich sachlich und inhaltlich damit auseinandersetzen. Zum Bilden einer eigenen Meinung bedarf es transparenter und neutraler Informationen. Hier spielen die verschiedenen Medien eine entscheidende Rolle.
Einige werden dieser Rolle aber leider immer weniger gerecht und berichten einseitig tendenziös. Da wird es schwer für den Konsumenten, den wahren Informationsgehalt zu extrahieren. Zumal von rechter Seite gezielt Unwahrheiten verbreitet werden, die sich dank Social Media schnell verbreiten.
Kriminalität kommt in den besten Familien vor
Wenig hilfreich ist es auch, wenn sich Polizeigewerkschaftsvertreter unter dem "Klartext"-Deckmantel als geistige Brandstifter betätigen und "endlich mal das aussprechen, was die Lügenpresse uns verschweigt".
Asylbewerber begehen auch Straftaten? Oh, welche Überraschung. Das Phänomen nennt sich Ubiquität und kommt in den besten Familien vor. Es gibt Schlägereien zwischen verschiedenen Gruppen? Welch' Wunder!
Würde man 1500 Franken mit 1500 Oberbayern, also zwei fremde Kulturen, in einen leer stehenden Baumarkt ohne jegliche Privatsphäre quetschen und diese über Wochen zum Nichtstun verdammen, würde es dort auch innerhalb kürzester Zeit zu Spannungen und Handgreiflichkeiten kommen.
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