Bergedorfer Zeitung, von Bettina Hesse
Bergedorf. Sie heißen Hindenburg-, Konjetzny- oder Max-Nonne-Straße: Streit über NS-belastete Straßennamen hat es in Hamburg schon häufig gegeben. Bald könnte die Debatte aufs Neue entflammen. Am 18. Februar veröffentlicht die Landeszentrale für politische Bildung eine Datenbank mit etwa 520 Kurzprofilen über Menschen, die das NS-System in Hamburgs stützten, mitmachten oder einfach „nur“ mitliefen – die „Dabeigewesenen“. Darunter sind etwa 40 Namen, nach denen Straßen benannt wurden, auch in Bergedorf.
„Die Datenbank ist eine Topographie, die konkrete Orte des NS-Geschehens sichtbar machen soll“, erklärt Initiatorin Dr. Rita Bake von der Landeszentrale für politische Bildung. Sie ist ähnlich wie die vor zehn Jahren ins Leben gerufene Stolperstein-Datenbank aufgebaut, bei der man nach Namen, Straßen, Bezirken und Stadtteilen suchen kann. „Zieht man diese Informationen hinzu, wird deutlich, wie dicht Täter und Opfer teilweise beisammen gelebt und gewirkt haben“, betont die Historikerin.