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Pressemitteilung des Arbeitskreises „Bücherverbrennung – nie wieder!“ 
Pressemitteilung hier runterladen (PDF)

Heinrich Heine – immer noch gefährlich, 2. Teil

Verboten – verbrannt – vergessen?

75 Jahre nach den Bücherverbrennungen hatten am 8. Mai 2008 mehr als tausend Hamburgerinnen und Hamburger am Lesemarathon gegen das Vergessen teilgenommen.

Im Rahmen der Aktion Lese-Zeichen setzen gegen rechts hatten die Auschwitz-Überle­bende Esther Bejarano, Ruben Herzberg (Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Hamburg) und Wolfgang Rose (Landesbezirksleiter ver.di Hamburg) auf dem Platz der Bücherverbrennung am Kaiser-Friedrich-Ufer die 8. Marathonlesung zur Erinnerung an die Bücherverbrennungen eröffnet. An weiteren Stationen lasen u.a.: Bischöfin Maria Jepsen, Rolf Becker, Sybille Schroedter, Sylvia Wempner und Jens Huckeriede.

Am Heine-Denkmal auf dem Rathausmarkt kam es zu einem ernstzunehmenden Zwischenfall, der jetzt von der Staatsanwaltschaft und den beteiligten Anwälten in folgender Erklärung vom 19. November 2008 beendet wurde:

"Übergriff gegen Rolf Becker beigelegt

Zur Erinnerung: Rolf Becker las am 8. Mai 2008 zum Gedenken an die Bücherverbrennungen 1933 auf dem Hamburger Rathausmarkt u.a. Texte von Heinrich Heine. Senator a.D. Wilhelm Rahlfs sah darin eine Verletzung der „Bannmeile“. Er stieß deshalb Rolf Becker mit einer Gehhilfe in den Rücken.

Dieser Übergriff führte zu einem Strafverfahren gegen Wilhelm Rahlfs wegen gefährlicher Körperverletzung und zu einem Zivilprozess mit der Forderung zur Zahlung einer Geldentschädigung.

Diese Auseinandersetzung ist nun beigelegt:

Senator a.D. Wilhelm Rahlfs hat sich bei Rolf Becker entschuldigt. Wilhelm Rahlfs zahlt als Geldauflage im Rahmen der Einstellung des Strafverfahrens an die Staatskasse (Sammelfonds für Bußgelder) € 5.000,00. Senator a.D. Rahlfs zahlt, auch zur Erledigung des Zivilprozesses, weitere € 5.000,00 an Rolf Becker, der diesen Betrag dem Auschwitz-Komitee (zur Verfügung des Arbeitskreises „Bücherverbrennung – nie wieder!“) übergibt.“

Im nächsten Jahr lesen wir wieder aus den verbrannten Büchern. Im Mittelpunkt der Aktion „Lese-Zeichen setzen gegen rechts“ wird der Dichter Heinrich Heine stehen.

Hamburg, 20. November 2008

Arbeitskreis „Bücherverbrennung – nie wieder!“
Unterstützer: Auschwitz-Komitee, ver.di Landesbezirk Hamburg, Bücherhallen Hamburg, P.E.N.-Deutschland, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten – VVN-BdA, Verband deutscher Schriftsteller (vs), Hamburg, KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Kontakt: Helga Obens, Tel. 040 – 44 29 49, mobil: 0175 – 9 374 446, Fax: 040 – 380 178 538 74, e-mail: Kontakt(at)Lese-Zeichen-Hamburg.de;
mehr Infos: <http://www.lese-zeichen-hamburg.de/>
 <http://www.lesezeichen-setzen.de/>