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taz-nord, Andreas Speit

RECHTE GEWALTTATEN. Interview mit Wolfgang Nacken vom "Mobilen Beratungsteam Hamburg" über die Radikalisierung der NPD und verstärkte Aktivitäten in den Elbvororten. Der "cordon sanitaire" sei zum Glück intakt

taz: Der Verfassungsschutz räumt ein, dass die Zahl der rechtsextremen Gewalttaten in Hamburg gestiegen ist – von 22 auf 45 Straftaten. Schuld daran seien die Auseinandersetzungen während des Wahlkampfes und am 1. Mai.

Wolfgang Nacken: Der Verfassungsschutz folgt so einer Sichtweise, die besagt: Hätte es diese beiden Ereignisse nicht gegeben, würde die Zahl der rechten Gewalttaten stagnieren. Wie in jeder anderen Stadt muss aber in Hamburg von einer großen Dunkelziffer an rechtsextremer und rassistischer Gewalt ausgegangen werden. Und es gibt Formen von Gewalt, etwa subtile Beleidigungen oder versteckte Drohungen, die zwar nicht strafbar sind, bei den Opfern aber trotzdem einen Leidensdruck erzeugen. Nach und nach melden sich bei uns Menschen, die genau diesen Angriffen ausgesetzt sind.

Ist die NPD mit der Übernahme des Landesvorsitzes durch Jürgen Rieger radikaler geworden?

Mit Rieger sind etliche Militante der Freien Kameradschaften in die NPD eingetreten. Sie haben quasi die Führung des Landesverbandes übernommen.

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