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Petra Schellen, taz-nord

Ohne den Maler, Publizisten Aktivisten Arie Goral gäbe es in Hamburg kein Denkmal für Heinrich Heine, und die Busse trügen Kennzeichen mit "KZ". An diesem Freitag wäre er 100 Jahre alt geworden. Sein Wegbegleiter Michael Nathan findet Gorals Themen hoch aktuell.

Doch, sagt Michael Nathan, er sehe Arie Goral schon kritisch. Jenen jüdischen Künstler und Publizisten, der sich in Hamburg zeitlebens als Mahner präsentierte und am morgigen Freitag 100 Jahre alt geworden wäre. Michael Nathan, heute 71, kannte ihn gut – aber nicht auf Augenhöhe: Goral, der 1996 starb, war fast 30 Jahre älter als er. Das erzeugt, einerseits, Bewunderung. Andererseits die Unfähigkeit, gleichberechtigt zu streiten. "Ich glaube", sagt Nathan, "dass er mich nicht ernst nahm. Ich war für ihn meist der Sohn vom Alten."

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