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Von kun

Pinneberg. In einem offenen Brief protestieren Antifaschisten gegen ein geplantes Konzert der südtiroler Band Frei.Wild am 12. November in der Elbmarschhalle in Horst. Ausgangspunkt war die Beschäftigung der Antifaschistische Initiative Kreis Pinneberg mit den Songtexten, wo es um Heimatliebe, Patriotismus, Südtirol und Bergsteigen geht. Klingt zunächst nach typischer Volksmusik, aber die Art und Weise wie diese Themen aufgegriffen werden, ist von anderer Qualität. Ein Beispiel: “Südtirol, wir tragen deine Fahne, denn du bist das schönste Land der Welt. Südtirol, sind stolze Söhne von dir, unser Heimatland, wir geben dich niemals her. Südtirol, deinen Brüdern entrissen, schreit es hinaus, dass es alle wissen, Südtirol, du bist noch nicht verloren, in der Hölle sollen deine Feinde schmoren.“

Bis vor kurzem trat der Sänger der Band noch als Mitglied der rechtspopulistischen Südtiroler Partei Die Freiheitlichen in Erscheinung. Ein für September 2008 angekündigte Konzert von Frei.Wild auf einer Parteiveranstaltung wurde allerdings kurzfristig abgesagt, da das Management den Anschein einer unpolitischen Band bewahren wollte. Im Oktober 2008 folgte  der Parteiaustritt Philipp Burger, den er so erklärt: “Was die Mitgliedschaft bei den Freiheitlichen betrifft: Ich bin aus der Partei wieder ausgetreten und habe auch das Amt niedergelegt, aber nicht etwa deswegen, weil ich Schuldgefühle habe oder mit dem Parteiprogramm nicht einverstanden wäre, soviel ist sicher, sondern weil ich, vor allem nach der Aussprache mit der Crew, eingesehen habe, dass es etwas zwiespältig ist, Parteimitglied zu sein und gleichzeitig Distanz vor der gesamten Politik zu nehmen, da gebe ich euch recht und habe meine Konsequenzen gezogen.“ Auf dieser Grundlage pochen Management und Band noch heute darauf unpolitisch zu sein. Die Distanzierung vom „Links-„ und “Rechtsextremismus“ in Songtexten wie  „Schwarz und weiß Rot und Braun, keinem darfst du traun“, erfüllen dann auch genau den Zweck einer antipolitischen und kulturkritischen Selbstinzenierung. Das entkräftet aber nicht der Beobachtung, dass Frei.Wild eine rechtsoffene und rassistische Band  ist, der man keine Plattform gewähren soll.