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Hamburger Morgenpost, von Olaf Wunder

Heimfeld. "Noch nie hat man mich so gedemütigt. Noch niemand hat mir so offen ins Gesicht gesagt, dass er in mir einen Menschen zweiter Klasse sieht." Zekerriyya Baltaci (61) lebt seit 38 Jahren in Deutschland, betreibt ein Reisebüro in St. Georg. Ein freundlicher Mann, den so leicht nichts aus der Ruhe bringt. Jetzt tobt er vor Wut.

Gemeinsam mit seiner Tochter Fazilet (24), einer BWL-Studentin mit deutschem Pass, wollte er beim Kleingartenverein "Fürstenmoor" in Heimfeld eine Parzelle pachten. Mit dem bisherigen Besitzer wurde er sich schnell handelseinig. Die Zustimmung des Vereins – nur eine Formsache. Dachten sie.

Die Entscheidung, die der Vorstand hinter verschlossenen Türen fällte – für die Baltacis eine schallende Ohrfeige. "Abgelehnt!" Vorsitzender Günther Kwint weigerte sich zunächst, Gründe zu nennen. Als Tochter Fazilet aber auf einer Antwort bestand, brach es aus ihm heraus: Türken halten sich nicht an die Ordnung, machen Dreck, sind laut und so weiter und so weiter. Fazilet Baltaci ist immer noch fassungslos: "Wie kann der so was sagen? Der kennt uns doch gar nicht!" Hier weiterlesen

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