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Hamburger Abendblatt, von Andreas Schmidt (08.09.11)

Melitta Stein erzählt Schülern der Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg, wie sie KZs in Auschwitz und Neugraben überlebte
Neugraben-Fischbek/Silver Spring. "Haben Sie ihre Erlebnisse schon verarbeitet?", will ein Schüler der Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg an diesem Mittwochvormittag von der kleinen Dame wissen. Melitta Stein, 83, geborene Müller, lebt in Silver Spring im US-Bundesstaat Maryland. Sie ist mit ihrer Tochter Daniela Exis, 59, über den großen Teich geflogen und berichtet 100 Neunt- und Zwölftklässlern in der Schulaula über ihr bewegtes Leben. "Es muss heraus", sagt die 83-Jährige, "man kann das nicht für sich behalten. Deshalb gehe ich in Schulen und spreche darüber. Ich lebe damit, aber ich leide nicht darunter."

Melittas Geschichte beginnt vor 83 Jahren im tschechischen Prag. "Ich wurde in eine sehr nette, gute Familie geboren." Ihr Vater leitete in Prag eine Anwaltskanzlei, im Haushalt waren eine Gouvernante, eine Köchin und ein Stubenmädchen tätig. "Wir sind im Urlaub Ski gefahren, haben Tennis gespielt und sind Schwimmen und zur Gymnastik gegangen."


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