taz, von REBECCA CLARE SANGER
Eine Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme fragt, wie sich an den Holocaust erinnern lässt, wenn keine Zeugen mehr leben. Appelle zu ethischem Handeln werden das Gedenken ablösen, glaubt die Enkelin Yael Fried.
"Doch, es war ganz schön gestern – weniger Leute da, als ich gedacht hatte." Man kommt ja auch schlecht dorthin,
in die KZ-Gedenkstätte
Hamburg-Neuengamme. Außer Schulklassen in großen
Bussen scheinen nicht so viele an diesen abgelegenen Ort zu fahren. Erst recht nicht für eine Ausstellungseröffnung; hätte man den Gedenk-Ort bloß seinerzeit etwas zentraler, citynah gebaut. "Es war schwierig. Ein Fotograf bat meine Großmutter, dort hinten, neben den Gleisen zu posieren – Hand hier, Haar da, Blick nach links vorne – meine Großmutter wollte das eigentlich nicht, aber für die Sache muss man ja alles machen", sagt Yael Fried.