ND, von Carsten Hübner
Nach der letzten Tat in der Mordserie an Migranten geriet ein Verfassungsschützer in den Fokus der Ermittlungen. Was wusste der hessische Verfassungsschutz?
Besonders der Mord an Halit Yozgat (21) in Kassel hatte der Sonderkommission »Café« Rätsel aufgegeben: Am Nachmittag des 6. April 2006 hielten sich neben dem Opfer fünf weitere Personen in unmittelbarer Nähe des Tatortes auf. Eine Besonderheit, die es bei den vorangegangenen Fällen nicht gab. Vier von ihnen meldeten sich umgehend als Zeugen. Ein fünfter Mann blieb verschwunden. Nach 15 Tagen konnte er anhand von Spuren, die er beim Surfen im Internet hinterlassen hatte, ausfindig gemacht werden. Zur Verblüffung der Ermittler handelte es sich um einen hauptamtlichen Mitarbeiter des hessischen VS, Abteilung »Ausländerextremismus«.
Das Café will er eine Minute vor dem Mord verlassen haben. Für einen der Morde habe er zudem ein Alibi.Er habe eine »blitzsaubere Personalakte«, hieß es.
Die Festnahme des VS-Beamten wurde auf Druck von oben zweieinhalb Monate geheim gehalten. Klar schien damals nur zu sein, dass die Indizien nicht für einen Haftbefehl reichten.
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