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Welt Hamburg, Alexandra Zykunov
Rund 30.000 Deserteure wurden in Deutschland während der NS-Zeit zum Tode verurteilt. Vielerorts wird ihnen gedacht. In Hamburg wird nun über einen zentralen Gedenkort diskutiert.
"Meine liebe Thea, das Schicksal hat nun über mich entschieden! Heute morgen um 7 Uhr wurde mir durch den Oberstabsrichter mein Todesurteil verlesen. In 2 Stunden ist die Hinrichtung durch Erschießen. Es ist mir noch unfassbar, aber es ist so. … Du brauchst Dich wegen meiner Hinrichtung nicht zu schämen, denn Du weißt wie ich, daß ich kein Verbrecher war, wohl ein Mensch, der eine Überzeugung hatte und nun für diese Überzeugung sterben muß."
Der Soldat Robert Gauweiler, von dem dieses Zitat stammt, hatte Segelohren, spielte gern Gitarre und hatte sechs Kinder. Im Alter von 38 Jahren wurde er erschossen, kurz vor Weihnachten im Jahr 1944. Weil er seine Kameraden vom Unsinn des Krieges überzeugen wollte, wurde er in Hamburg hingerichtet.
Deutschlandweit wurden während der NS-Zeit 30.000 Deserteure und "Wehrkraftzersetzer" zum Tode verurteilt. Allein in Hamburg wurde rund 300 "Fahnenflüchtigen" am Truppenschießplatz am Höltigbaum in Rahlstedt das Leben genommen.
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