TAZ, Andreas Speit
Der Anstieg ist schon in der vorläufigen Auswertung signifikant: 63 rechtsextrem motivierte "Delikte gegen Leib und Leben" registrierte die Hamburger Polizei von Januar bis September 2012. Das ergibt die Antwort des Senats auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Karl-Heinz Warnholz. Im gesamten Jahr 2011 gab es den Behörden zufolge 41 solcher Übergriffe auf Menschen, die nicht in das Weltbild der rechtsextremen Täter passen.
Diese Entwicklung spiegele keinen erhöhten Aktionismus der NPD wider, sagt ein Mitarbeiter des Mobilen Beratungsteams Hamburg (MBT). Für die Experten ist das keine Überraschung: Nur selten sind die Täter auch Parteimitglieder. Im vergangenen Jahr musste das Beratungsteam auch keine gezielten Angriffe aus der Szene wahrnehmen. Seit Jahren ein bundesweites Merkmal rechtsextremer Gewalt: Die meisten Angriffe geschehen bei spontanen Begegnungen.