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taz-nord, Kristina Ludwig
Seit über einem Monat leben afrikanische Flüchtlinge auf Hamburgs Straßen – ohne Unterstützung der Stadt.
Rund 50 Aktivisten haben am Dienstag auf einer Verkehrsinsel vor dem Berliner Tor für die Rechte afrikanischer Flüchtlinge demonstriert. Sie hatten angekündigt, auf dieser Rasenfläche Zelte zu errichten, um dort zu übernachten – als Dauermahnwache und als Unterkunft. Denn der Protest soll auf die Lage von Hunderten Männern aufmerksam machen, die seit Mitte April obdachlos in Hamburg leben. Die betroffenen Flüchtlinge selbst waren nicht beteiligt, sie sollten, so die Aktivisten, keinen Ärger mit der Polizei bekommen.
Bereits seit Anfang des Jahres wenden sich immer mehr Afrikaner an Hamburger Hilfseinrichtungen und Essensausgaben. Sie stammen aus Libyen. Bereits 2011 waren sie dort vor der Arabischen Revolution geflüchtet und in Flüchtlingsunterkünften in Italien untergekommen. Im Februar gaben ihnen italienische Behörden allerdings Reisepapiere und schickten sie weiter nach Nordeuropa. Doch hier haben sie keinen Anspruch auf Unterkunft oder medizinische Versorgung.
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