Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde, Kenan Kolat, erhebt schwere Vorwürfe. Auch nach Auffliegen der NSU-Morde werde Rassismus nicht konsequent bekämpft. Angst und Unsicherheit seien die Folge – 20 Jahre nach dem rassistischen Anschlag von Solingen.
Politik und Sicherheitsbehörden gehen nach Ansicht des Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, noch immer nicht konsequent genug gegen Rassismus vor. „Es hat sich leider nicht viel zum Positiven verändert seit dem Mordanschlag von Solingen vor 20 Jahren“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa in Düsseldorf. „Wir haben Solingen und den rassistischen Anschlag von Mölln damals als Einzelfälle gesehen. Wir hatten trotzdem Vertrauen in die Sicherheitsbehörden. (…) Aber jetzt gibt es eine große Angst und Unsicherheit in der türkischen Community“, sagte Kolat mit Blick auf die NSU-Mordserie. „Es ist schlimm, wenn eine Bevölkerungsgruppe sich nicht sicher fühlt und das Vertrauen in die Sicherheitsbehörden verloren hat“, ergänzte Kolat.
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