taz-hamburg, Sven-Michael Veit
Der Verkauf von Zellentüren aus Hamburgs ehemaligem Zuchthaus und KZ Fuhlsbüttel ist gestoppt. Das Gedenken an Opfer der Nazi-Diktatur darf nicht geschädigt werden, entschied der grüne Justizsenator Steffen.
Der Verkauf von Zellentüren aus dem Gefängnis Hamburg-Fuhlsbüttel ist am Sonnabend beendet worden. "Ich habe den Verkauf der Gefängnistüren mit sofortiger Wirkung gestoppt", teilte Hamburgs grüner Justizsenator Till Steffen am Sonnabend mit. "Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus darf nicht geschädigt werden."
Ausdrücklich bezog sich Steffen dabei auf Berichte der taz hamburg und anderer Medien vom Sonnabend. Die dadurch entstandene öffentliche Diskussion habe deutlich gezeigt, dass die Gefahr bestehe, dass NS-Opfer oder deren Angehörige sich verunglimpft fühlten. Ein Teil des Gefängnisses war von 1933 an von den Nationalsozialisten auch als Gestapo-Gefängnis und als Außenstelle des Konzentrationslagers Neuengamme in den Vier- und Marschlanden genutzt worden.
siehe auch MOPO 10.12.08 "Hinter so einer Tür war mein Vater inhaftiert" weiter lesen