taz, der rechte rand, von Andreas Speit
Ein holpriger Schotterweg führt zu dem abgelegenen Anwesen. Selbst im Frühnebel strahlt der Hof nichts Mystisches aus. Bei Eschede auf dem Bauernhof des NPD-Freundes Joachim Nathz richten Neonazis "arteigene" Brauchtumsfeste aus. Diesen Samstag das nächste: Die Wintersonnenwendfeier.
Dann könnten wieder bis zu 200 Kameraden kommen. "Das gemeinsame Verweilen an der Glut des Sonnenwendfeuers" stärke das Zusammengehörigkeitsgefühl und gebe "Kraft für jene Taten, die unser Volk wieder zu dem erwachsen lassen, das es einstmals war", sagt Dennis Bührig, von der "Kameradschaft Celle 73". Jürgen Rieger, der nicht bloß NPD-Bundesvize, sondern auch geistiger Führer der "Artgemeinschaft – Germanische Glaubensgemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung e.V." ist, erläutert: "Die Wurzeln unsere Kultur liegen insbesondere in germanischen Bräuchen". Und betont: Andere Religionen mögen "Züge" haben, die wir gut heißen können, aber es würde immer "Abweichungen" geben. "Weil sie von andersrassigen Menschen geschaffen wurden."