von redok
Hamburg. Norddeutsche Neonazis haben der NPD-Führung die Zusammenarbeit aufgekündigt. Ob die Attacke gegen die "Parteibonzen" der ohnehin schon arg gebeutelten NPD ernsthaften Schaden zufügt, ist zweifelhaft. Vor dem Hintergrund der Kemna-Affäre und des absehbaren Führungswechsels in der NPD hatte sich bereits vor einigen Tagen der altgediente Hamburger Neonazi Christian Worch zu Wort gemeldet. In einer Erklärung sprach er dem Noch-Vorsitzenden Udo Voigt zwar auch "Verdienste" zu, doch zugleich verkündete er, die NPD habe sich für ihn "erledigt", wenn Voigt auf dem kommenden Sonderparteitag noch einmal gewählt werden sollte. Damit hatte Worch sich zumindest nicht gegen den als Nachfolge-Vorsitzenden Andreas Molau positioniert.
Zum Jahreswechsel zog sein früherer Kampfgefährte Thomas Wulff nach, der in deutlich großspurigerem Ton "das Ende der Volksfront" (zumindest auf Bundesebene) ausrief. Angeblich hätten sich "nach langer Pause" am letzten Wochenende des Jahres 2008 "noch einmal zahlreiche Kameraden und Kameradinnen zu einem freien Koordinierungstreffen auf Bundesebene" getroffen. Diese Runde habe einen Ratschlag über die NPD abgehalten und dann den Daumen gesenkt, verkündete Wulff. Fazit der Neonazi-Runde zum Jahresende: Diese Parteiführung sei "zu einer Zusammenarbeit auf Bundesebene nicht mehr willens und in der Lage".