– Indymedia (17.02.09) "Angriff auf Gewerkschaftsbus, neue Infos"
– Weiterer Überfall auf Mitglieder des Weimarer Bürgerbündnisses gegen Rechts, Thüringische Landeszeitung 17.02.09 “Jeden könnte es treffen“
Junge Welt, Das Interview führte Gitta Düperthal
Gespräch mit Holger Kindler und Michael Rudolph. Holger Kindler ist Jugendbildungsreferent und Michael Rudolph Vorsitzender des DGB Region Nordhessen
Herr Kindler, Sie haben den Angriff der Neonazis auf einen Bus des DGB Nordhessen am Samstag miterlebt. Was ist auf dem Parkplatz des Rasthofs Teufelstal bei Jena geschehen, als Sie sich auf der Rückfahrt von der Demo gegen den Neonaziaufmarsch in Dresden befanden?
Kindler: Auf der Rückfahrt legten wir gegen 19 Uhr eine Pause ein. Wenige Minuten, nachdem wir auf dem Rastplatz angekommen waren, kam ein weiterer Bus, aus dem Neonazis stiegen. Sie waren meist schwarz gekleidet und hatten die typischen Hemden autonomer Nationalisten an. Als sie uns als Gegendemonstranten erkannt hatten, begannen sie aggressiv zu provozieren. Wir haben die Polizei über Notruf gerufen und uns zurückgezogen – in den Rasthof oder in einen der Busse hinein. Einigen ist das nicht schnell genug gelungen. Dann rannten 15 bis 20 Neonazis auf die einsteigenden Kolleginnen und Kollegen los und brüllten »Antifa-Attack«. Sechs oder sieben Leute waren noch vor der Bustür – die Neonazis haben auf ihre Köpfe und Körper eingeschlagen. Der Busfahrer konnte die Tür schließen, drei Kollegen konnten sich noch mit Verletzungen am Kopf und Oberkörper in den Bus retten.