Die Zeit, von Hellmuth Vensky
Der NPD droht das finanzielle Aus, im Ringen um den Vorsitz bringt sich jeder gegen jeden in Stellung. Jetzt meldet der Hamburger Neonazi-Anwalt Rieger sein Interesse an.
Seit Montag hat Jürgen Rieger ein Problem mehr: Bei einer Razzia in der Villa des stellvertretenden NPD-Bundesvorsitzenden in Hamburg-Blankenese fand die Polizei neben Progandamaterial ein funktionsfähiges Sturmgewehr, wohl aus Wehrmachtsbeständen. Jetzt ermittelt sie wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.
Tätig wurden die Beamten wegen ausländerfeindlicher Flugblätter, für die unterem anderen der Hamburger NPD-Landesverband verantwortlich zeichnete. Dessen Vorsitzender ist der Neonazi-Anwalt Rieger. Gegen den Vorbestraften wird ohnehin schon ein Verfahren vorbereitet, weil er als Verteidiger des Holocaust-Leugners Ernst Zündel selbst den Massenmord an den Juden verharmlost haben soll.