Andreas Speit, taz-nord
Dieses Jahr haben sie zum "Kampfjahr" erklärt, die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt einmal mehr zur "Frontstadt": In Kiel richten NPD und "Autonome Nationale" nicht nur verstärkt Kurzmärsche in der Innenstadt aus und verteilen Flugblätter in Stadtteilen. Besonders die "Aktionsgruppe Kiel" um den Neonazi Peter Borchert sucht zunehmend auch die Auseinandersetzung auf der Straße. Am vergangenen Samstag verletzte ein Rechtsextremer in Kiel ein Mitglied der Ballett-Kompanie schwer. Von "doppeltem Schädelbasisbruch" spricht die Polizei. In Lebensgefahr sei das Opfer nicht mehr, heißt es weiter, aber bleibende Schäden seien nicht auszuschließen. Nachmittags gegen 14 Uhr kam es unweit des Kieler Rathauses zu dem Übergriff. In der Innenstadt hatte der "Runde Tisch gegen Rassismus und Faschismus" zu einem Straßenfest aufgerufen. Dorthin befanden sich mehr als 20 Rechtsextreme, teils bewaffnet mit Holzknüppeln, auf dem Anmarsch. Auf dem Weg wurde der Mann vom Ballett dann brutal niedergeschlagen. weiterlesen