NDR Info, Stefan Schölermann
Im Kreis Pinneberg sieht man Schlimmes auf sich zukommen: Neonazis aus ganz Norddeutschland haben Anfang Juni in der Kreisstadt im Süden Schleswig-Holsteins einen Aufmarsch angemeldet. Die Sorge ist groß: Ein Fest in der Innenstadt wurde aus Angst vor Krawallen schon im Vorfeld abgesagt. Doch jetzt regt sich Widerstand: Ein breites Bündnis will sich den Rechtsextremisten nicht nur entgegenstellen sondern ihnen mit phantasievollen Aktionen auch das Leben schwer machen: Eine zentrale Rolle spielen dabei Busfahrer.
Den Nazis nicht das Feld überlassen
Nicht erst seit vor ein paar Wochen, als Rechtsextremisten um das NPD-Bundesvorstandsmitglied Thomas Wulff eine Demonstration in der Kreisstadt anmeldeten, sondern seit fast einem Jahr, als Steine die Fenster des jüdischen Gemeindehauses zertrümmerten, ist man im Kreis Pinneberg alarmiert. Jetzt ist für viele das Maß voll: Der Chef des Unterelbe-Bezirks der Industrie-Gewerkschaft Metall, Uwe Zabel, bringt es so auf den Punkt: "Was hier versucht wird mit diesen Aufmärschen ist, Strukturen vor Ort aufzubauen, um neonazistische Propaganda auch in Schleswig- Holstein wieder verbreiten zu können. Ich glaube, dass wir als Gesellschaft – und da stehen wir als IG-Metall ein – dafür sorgen müssen, dass es keine Toleranz für Neonazis in Schleswig-Holstein und auch nicht anderswo gibt."