Hamburger Abendblatt, von Michael Rahn
Schüler haben in Archiven geforscht und mit Angehörigen der Opfer und Täter des Nationalsozialismus gesprochen.
Uetersen. Sie sind jung, sie sind mutig, sie beweisen Ausdauer, und sie haben sich mit einem Kapitel der deutschen Geschichte beschäftigt, das viele Menschen lieber ausklammern. Sie, das sind neun Schüler des zwölften Jahrgangs im Ludwig-Meyn-Gymnasium. Ermuntert von ihrem Geschichtslehrer Ulrich Zankel haben sie über Zeit und Personen Uetersens während des Nationalsozialismus geforscht. Ihre Ergebnisse hat der Kieler Schmidt & Klaunig Verlag veröffentlicht.
Im Mittelpunkt des Interesses standen die beiden Direktoren, die während des Nationalsozialismus in Deutschland (1933-45) die Uetersener Aufbauschule, das heutige Ludwig-Meyn-Gymnasium, leiteten. Melanie Rixen und Kim-Sophie Schneider machten sich auf Spurensuche von Bernhard Pein (Direktor 1926-1934). Pein machte nach ihren Recherchen eine herausragende Karriere, leitete die Lehrerausbildung im Interesse der Machthaber und arbeitete nach dem Krieg, allerdings degradiert als einfacher Lehrer, weiter.