9 September 2009, NPD-BLOG.INFO
Antifaschisten haben Anfang September in Hamburg mehrere führende Neonazi-Kader “geoutet”. Das bedeutet, sie haben Anwohner und Kollegen der Neonazis über deren Aktivitäten informiert, unter anderem mit Flubglättern und Faxen, auf denen die neonazistischen Aktivitäten der Kader aufgeführt werden. Einer der Neonazis gilt als wichtigster Strippenzieher der Hamburger NPD und den “parteifreien” Strukturen in der Hansestadt. Er arbeitet den Angaben zufolge bei einer bekannten Versicherung, deren Betriebsrat und Pressestelle von der Antifa ebenfalls mit Informationen versorgt worden sei.
Die Aktion begründeten die Antifaschisten folgendermaßen:
Ein Schritt hierzu ist es, die Nazis aus ihrer scheinbaren Anonymität zu zerren und ihrem privaten wie beruflichen Umfeld zu zeigen, dass der Nachbar oder Kollege XY zwar meist freundlich grüßt, in seiner Freizeit aber rassistische Hetze und antisemitische Propaganda betreibt, sich an Gewalt gegen Migranten, Linke, Homosexuelle, einfach gegen all jene die nicht in sein faschistisches Weltbild passen, beteiligt. Die erwünschten Konsequenzen eines solchen Outings sind vielfältig: soziale Isolation, Kündigung der Wohnung oder des Arbeitsplatzes zählen zu den Favoriten, machen diese Maßnahmen den Nazis doch das Leben schwer und schrecken potentielle Sympathisanten ab. Aufklärung der Nachbarschaft macht auch aus anderen Gesichtspunkten Sinn, so kann sie ganz allgemeine Diskussionen über Nazis auslösen, verdeutlichen, dass es Nazis eben nicht nur „im Osten“ gibt.