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Andreas Speit und Andrea Röpke, taz-nord
RIEGERS ERBE Zwei Immobilien sollen "Rasse-Gesellschaft" gehören. Das belegen Papiere aus dem Nachlass
Das Erbe des verstorbenen NPD-Bundesvize und Hamburger Nazi-Anwalts Jürgen Rieger lässt erneut Gemeinden bangen. Der Nachlassverwalter stieß jetzt auf Unterlagen, die belegen, dass der "Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung" mindestens zwei der von Rieger erworbenen Immobilien gehören.
Demnach fallen die von Rieger für die "Wilhelm Tietjen Stiftung" gekauften Immobilien, der "Heisenhof" im niedersächsischen Dörverden und das "Schützenhaus" im thüringischen Pößneck, der Gesellschaft zu. Unter dem Vorsitz von Jürgen Rieger wurde der Verein 1972 gegründet, um die Erbforschung in der Verhaltenswissenschaft zu stärken. Vierteljährlich bringt die Gesellschaft die Zeitschrift "Neue Anthropologie" heraus.
In regelmäßigen Rundschreiben versuchen die Mitglieder der "Rasse-Gesellschaft" Einfluss auf Anthropologen, Ärzte und Lehrer zu nehmen. Sie fordern, dass die "erbmäßige Basis des Verhaltens" weiter erforscht werden müsse, anstatt sich auf "milieutheoretische Verhaltenserklärungen" zu beschränken. In einem "an alle Ärzte" adressierten Brief mahnen sie, dass früher "viele Patienten ihr krankes Erbgut nicht weitergeben" konnten, heute aber in der Lage seien, Kinder zu zeugen. Lehrern erklären sie, dass "unsere biologische Substanz durch Geburtenarmut und Masseneinwanderung von Ausländern gefährdet" sei.

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