Andreas Speit, TAZ
Seit dem Minarett-Votum in der Schweiz verstärkt die NPD in Deutschland ihre Hetze gegen die "Islamisierung". "Danke Schweiz – Minarett-Verbot auch hier", kann man auf NPD-Plakaten lesen. Nach einem neuen Strategiepapier der Bundespartei haben auch die Landesverbände im Norden begonnen, offener gegen Muslime zu hetzen. "Von der Schweiz siegen lernen", lautet der neue Tenor.
In Niedersachsen stellte die NPD um Adolf Dammann einen Videoclip auf ihre Website, in dem Aussagen des türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan wie "Die Moscheen sind unsere Kasernen" zitiert werden, um die "islamische Bedrohung" zu belegen. An der Elbe hat die NPD diese Hetze mit der Ablehnung der Schulreform verbunden. "Türkenlobby für Schulreform" warnt sie und betont, der Vorsitzende des türkischen Elternbundes, Serdar Bozkurt, fordere "die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems" und Unterricht in der "Muttersprache". In Schleswig-Holstein griff die NPD die Rendsburger Debatte um den Ruf des Muezzins auf.