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Junge Welt, von René Senenko
Ende einer unrühmlichen Geschichte: Neues Denkmal in Hamburgs Norden erinnert an die Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie der Nazis

Harald Meyer ist Künstler. Mitte der 90er Jahre hatte er in Hamburg mit 15 Kollegen im alten Verwaltungsgebäude einer stillgelegten Munitionsfabrik Räume angemietet, um sie als Ateliers zu nutzen. Die Nazis hatten die Fabrik 1935 unter dem Tarnnamen »Hanseatische Kettenwerke« gegründet und zu einem der drei größten Rüstungsstandorte der Hansestadt ausgebaut. Meyer war das bewußt. Er machte immer wieder mit Ausstellungen, Lesungen und Führungen auf die Rüstungsproduktion und die Ausbeutung von 6000 Zwangsarbeitern aufmerksam – bis sich eines Tages das Nachfolgeunternehmen der Kettenwerke, die Industrie- und Verwaltungsgesellschaft (IVG), entschloß, sich aller Hinterlassenschaften aus dunkler Zeit zu entledigen. Hier weiterlesen