Mopo vom Mittwoch, Olaf Wunder
Als vor 65 Jahren britische Soldaten das Konzentrationslager Neuengamme betreten, ist es nahezu menschenleer. Die letzten Häftlinge hat die SS Ende April 1945 auf Todesmärsche geschickt, hat sie in andere Lager verlegt, wo viele noch in den letzten Kriegstagen sterben. An Hunger und Krankheiten zumeist.
Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme erinnerte gestern mit einer großen internationalen Gedenkveranstaltung an die Befreiung der Konzentrationslager und an das Ende des Krieges.
80 Überlebende sind angereist, aus den Niederlanden, aus Frankreich, Spanien, Polen und Schweden. Einige von ihnen hatten ihre alte Häftlingskleidung angezogen und erzählten Jugendlichen von ihren Erinnerungen. Die 14-jährige Linnea war schwer beeindruckt. "Wir haben schon viel über die Judenverfolgung in der Schule gelernt. Aber es ist etwas ganz anderes, wenn man einen Überlebenden trifft", sagte sie.