Klaus Witzeling, Hamburger Abendblatt
Das Studienzentrum der KZ-Gedenkstätte Neuengamme entwickelt Perspektiven für eine Erinnerungskultur in der Zukunft
Ein Buch brachte den Wendepunkt. Als Yael Fried elf Jahre alt war, schenkte ihr Großmutter Hédi den Überlebensbericht "Nachschlag für eine Gestorbene – ein Leben bis Auschwitz + Ein Leben danach". Seitdem sprach die in Stockholm lebende Familie etwas offener über "Omas Vergangenheit". Frieds Erlebnisbericht bewirkte im zur Kriegszeit "neutralen" Land eine Debatte über Schwedens Haltung zu den Nazis und Anfänge einer kritischen Erinnerungskultur. Die 85-jährige rüstige, pädagogisch tätige alte Dame kam mit Schwester Livia und den Enkeln Yael und Samuel zur Tagung "Überlebende und ihre Kinder im Gespräch" ins Studienzentrum der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.