Edgar S. Haase, Welt Hamburg
Heute wird in der Staats- und Universitätsbibliothek das neue Standardwerk "Hamburger Schulen im 'Dritten Reich'" von Uwe Schmidt vorgestellt
Mit der "Machtergreifung" sorgten die Nationalsozialisten auch in Hamburg dafür, die Leitungspositionen im Schulwesen mit ihren Gefolgsleuten zu besetzen. Missliebige Lehrkräfte wie Walter Schadow, Schulleiter des Harburger Realgymnasiums, der Hitler als Neurotiker bezeichnet hatte, wurden kurzerhand entlassen. "Bis zum Sommer 1935 waren 55 Prozent aller Hamburger Schulleiter, die 1932/1933 amtiert hatten, ausgetauscht", schreibt der frühere Schulleiter des Gymnasiums Alstertal, Uwe Schmidt, in einem soeben veröffentlichten Buch.
Zwei Jahre nach dem Tod des Autors und langjährigem Vorsitzenden des Deutschen Lehrerverbandes Hamburg wird am heutigen Mittwoch in der Staatsbibliothek Uwe Schmidts postum veröffentlichtes Werk "Hamburger Schulen im 'Dritten Reich'" vorgestellt. Mit diesem Opus Magnum liegt die erste profunde Gesamtdarstellung des Schulwesens in Hamburg während der NS-Diktatur von 1933 bis 1945 vor. Die zweibändige Studie wurde jetzt von Professor Rainer Hering aus dem Nachlass herausgegeben.