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taz, Interview mit Newroz Duman, Pressesprecherin bei „Jugendliche ohne Grenzen“, das Interview führte Nora Lassahn

taz: Wie lange leben Sie schon in Deutschland?

Newroz Duman: Seit neun Jahren. Eine Aufenthaltserlaubnis habe ich erst vor ungefähr einem Jahr erhalten.

Also haben Sie acht Jahre als Geduldete gelebt.

Ja. Das war eine Katastrophe. Es gibt alle möglichen Verbote. Ich bin zur Schule gegangen, durfte aber danach keine Ausbildung
anfangen oder studieren.
Die Aufenthaltserlaubnis
meiner Familie ist an den Lebensunterhalt geknüpft. Man will ein Teil dieser Gesellschaft sein, wird aber ausgegrenzt. Das macht einen seelisch und körperlich fertig.

Und deswegen demonstrieren Sie heute mit "Jugendliche ohne Grenzen"?

Ja. Es kann nicht sein, dass unsere Eltern keinen Anspruch auf Sprachkurse haben und viele Flüchtlinge in Lagern leben müssen. Sie kriegen nicht einmal Geld für Essen, nur "Fresspakete".

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