Stephanie Lamprecht, Mopo
Weil er seiner Tochter helfen wollte, wurde ein Blankeneser Familienvater (55) auf seinem eigenen Grundstück von der Polizei zu Boden geworfen und gefesselt. Am Dienstag verurteilte das Amtsgericht den Polizisten Jörg D. (43) zu 4200 Euro Geldstrafe wegen Körperverletzung im Amt und Freiheitsberaubung. Der Beamte zeigte keinerlei Unrechtsbewusstsein.
Blankenese, 12. Dezember 2009, ein Sonnabend. Die NPD hat einen Info-Stand am Marktplatz aufgebaut. Ingo E., der mit seiner Familie in einer Villa direkt am Markt wohnt, tritt gegen 9.40 Uhr aus dem Haus. Er will Brötchen holen – und liegt wenige Augenblicke später mit dem Gesicht im Dreck, zwei Polizisten knien auf seinem Oberkörper und rufen nach Handfesseln. Was war geschehen?
Anmerkung: Der Polizeiübergriff fand im Vorfeld von Protesten gegen Nazipropaganda unter dem Motto "Aktion brauner Sack" des Hamburger Bündnisses gegen Rechts statt. Unter der unverhältnissmäßigen Polizeigewalt hatten auch andere AntifaschistInnen zu leiden: Es gab zwei Verletzte durch Pfefferspray und einen durch Bisse eines Polizeihundes. 10 AntifaschistInnen wurden damals unter dem Vorwand des Landfriedensbruches festgenommen.